Unser Puch hat 2 Fenster im GFK Aufbau, ein Schiebefenster und ein Fenster, welches sich nicht öffnen lässt. Leider ist vor allem das Schiebefenster nicht mehr dicht und muss dringend getauscht werden. Wir wagen uns daher selber an den Fenstereinbau um Camper. Ein Loch in die Autowand zu schneiden ist aufregend und hat uns anfangs einige Überwindung gekostet, im Nachgang können wir sagen, es war unkomplizierter als erwartet. Um es dir leichter zu machen, findest du im Folgenden eine Übersicht darüber was du für den Fenstereinbau brauchst und wie du Schritt für Schritt beim Einbau vorgehst.

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Fensterauswahl

Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Fenstern für Camper: Schiebefenster und Ausstellfenster. Wir entscheiden uns für ein Ausstellfenster, da diese den Vorteil haben, dass sie auch bei leichtem Regen noch einen Spalt geöffnet werden können und wir uns dadurch auch bei schlechtem Wetter eine bessere Luftzirkulation im Camper erhoffen.

Bei der Recherche stellen wir fest, dass die Fenster einiges teurer sind, als wir erwartet hätten. Die Preisspanne zwischen den einzelnen Herstellern ist zwar groß, aber diese schlägt sich auch in der Ausstattung der Fenster nieder. Wir entscheiden uns für das Dometic S4 Ausstellfenster*. Dieses gehört zwar zu den teuersten, überzeugt uns jedoch aufgrund der zahlreichen positiven Bewertungen sowie dem integrierten Mückennetz und der integrierte Jalousie, welche sich stufenweise verstellen lassen.

Werkzeug und Einkauf für den Fenstereinbau im Camper

Für den Einbau deines Fensters benötigst du die folgende Werkzeuge und Utensilien:

  • Stichsäge
  • Sägeblätter
  • Feile
  • Schutzbrille und Atemschutz
  • Maßband und Stift
  • Akkuschrauber
  • Neues Fenster
  • Holzlatten für den Rahmen
  • Dekaseal
  • Montagekleber
  • Malerkrepp
  • Abdeckfolie

Holzrahmen

Das Dometic S4 Fenster ist für eine Wandstärke von 26mm konstruiert. Ist die Wand deines Campers dünner oder dicker, musst du das Fenster mit einer Hilfskonstruktionen einbauen. In den meisten Fällen wird deine Wand dünner sein. Um auf die Wandstärke von 26 mm zu kommen, musst du daher einen Holzrahmen anfertigen, welcher zwischen der Camperinnenwand und dem Innenfenster angebracht wird. Dafür liefert dir Dometic eine Tabelle, aus welcher du die richtige Stärke für deinen Rahmen ablesen kannst. Unsere Wand ist 23mm dick, wir benötigen daher einen 3 mm dicken Rahmen und fertigen diesen aus einer dünnen Spanholzplatte an.

Ausschnitt Anzeichnen oder Schablone

Der soeben angefertigte Holzrahmen eignet sich sehr gut, um den Ausschnitt an der Wand deines Vans anzuzeichnen. Wir haben von außen angezeichnet und gesägt, es geht aber auch von innen. Überprüfe nochmals sorgfältig ob die Maße korrekt sind. bevor du mit dem Sägen beginnst. Better save than sorry!

Abkleben

Beim Sägen von GFK entsteht viel Staub, den wir möglichst aus dem Innenraum fernhalten wollen. Wenn deine Wand aus Metall besteht ist es ebenfalls wichtig die Metallspäne aufzufangen, da diese sehr leicht rosten können. Klebe daher deine Schnittlinie mit Malerkrepp ab. Im Innenraum bauen wir eine Schutzkonstruktion aus Plastik, die den umherfliegenden Staub abfangen soll.

Löcher bohren und AusschniTt sägen

Für das Aussägen des Ausschnitts bietet es sich an ein Maske zu tragen sowie eventuell eine Schutzbrille. Nachdem der Ausschnitt angezeichnet ist, säge mit einer Ø24 Lochsäge 4 Löcher in die Wand. Diese dienen einerseits dazu, dass du mit der Stichsäge in de Ecken kommst, andererseits sorgen sie für die richtige Rundung der Ecken.

Sobald du alle vier Löcher gebohrt hast, kannst du mit dem Sägen beginnen. Zum Sägen verwendest du am Besten eine Stichsäge mit passendem Sägeblatt. Wir hatten anfangs ein Metallsägeblatt, welches nach nur wenigen cm bereits stumpf war. Wir haben anschließend das Bosch Expert Carbon Fiber Clean verwendet, um unsere GFK Wand zu sägen. Damit konnten wir den Ausschnitt relativ schnell aussägen.

Teste ob das Fenster in den Ausschnitt passt. Das Fenster sollte sich einfach und ohne großes Drücken einsetzen lassen. Bessere andernfalls nochmals nach.

Auf verschiedenen Blogs hatten wir gelesen „lieber ein bisschen mehr ausschneiden“. Im Nachhinein können wir das bestätigen, denn wir mussten nochmal einiges nachschleifen, bis das Fenster in den Ausschnitt gepasst hat.

Holzrahmen einkleben

Passt das Fenster in den Ausschnitt, kannst du den Holzrahmen einkleben. Da wir einen sehr dünnen Rahmen haben, haben wir diesen direkt mit dem Innenfenster verklebt. Bei breiteren Rahmen, macht es Sinn, diesen an der Innenwand des Fahrzeugs anzubringen. Wir haben für das verkleben Montagekleber verwendet.

Fenster einkleben

Diesen Schritt macht man am besten zu zweit. Trage eine Daumendicke Wurst Dekasela am Außenrahmen des Fensters auf und setze das Fenster vorsichtig in den Ausschnitt ein. Während eine Person das Außenfenster hält setzt du das Innenfenster ein und schraubst es mit den mitgelieferten Schrauben fest . Achte darauf die Schrauben nicht zu fest zu ziehen (Anzugsdrehmoment 3Nm). Überprüfe, ob sich die Jalousie und das Mückennetz hoch und runterrollen lassen. Sollte das nicht funktionieren, sitzen die Schrauben zu fest.

Am Außenfenster sollte nun an den Seite Dekaseal herausquellen. Das ist gut so. Das Dekaseal benötigt etwa 3 Tage, um komplette auszutrocknen. Dekaseal bleibt dabei jedoch dauerelastisch.

Trocknen und Dichtmasse abziehen

Bis die Dichtmasse komplett trocken ist, dauert es etwa 3 Tage. Danach lassen sich die herausquillenden Würste gut abziehen.

Unser Fazit zum Fenstereinbau

Auch wenn es am Anfang etwas gruselig ist ein Loch in die Wand zu schneiden, am Ende ist es halb so wild. Das Fenster hält und alles ist dicht. Wir sind sehr zufrieden damit. Auch bei leichtem Regen haben wir das Fenster offen und wir sind froh ein Fenster mit Mückennetz gekauft zu haben.

sa.strittmatter
Author

Ich bin Sarah. Geboren 1990 im Süden von Deutschland an der Grenze zur Schweiz. Nach dem Abi hat es mich ins Ausland gezogen für ein Jahr nach Lesotho. Zwischen Bachelor uns Master war ich dann in Südostasien reisen und habe meinen Master schlussendlich in Schweden gemacht. Nach einigen Jahren im Berufsleben, habe ich mich dann in ein Abenteuer gewagt und habe mit meinem Freund unseren Camper ausgebaut und nach Südamerika verschifft. Seither erkunden wir gemeinsam mit viel Abenteuerlust und Neugierde diesen wunderschönen Kontinent.

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