Seit einem Jahr leben wir auf kleinstem Raum in unserem Puch. Für eine Küche ist nur wenig Platz. Gleichzeitig ist uns abwechslungsreiches, gesundes und frisches Essen wichtig. Deshalb haben wir uns intensiv mit Fragen beschäftigt wie: Wie und wo wird gekocht? Welche Kochutensilien sind wirklich notwendig? Und wie bleibt alles gut organisiert? Eine funktionale und kompakte Camper Küche ist vor allem im Minicamper eine Herausforderung. In diesem Beitrag stellen wir euch unsere Minicamper Küche vor, zeigen unsere Küchenausstattung, welche Lösungen sich bewährt haben, und was wir beim nächsten Mal anders machen würden.
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Minicamper Küche – Möglichkeiten und Ideen für das Küchensetup
Bevor wir mit dem Ausbau begonnen haben, haben wir uns verschiedene Küchenlösungen in kleinen Campern angeschaut und die Vor- und Nachteile abgewogen. Dabei sind uns vor allem drei Ansätze begegnet: eine Küchenzeile im Innenraum, eine außen montierte Küchenbox und eine ausziehbare Küchenschublade.
Küchenzeile im Innenraum
Viele Camper bauen eine Küchenzeile mit Kocher und Spülbecken direkt im Innenraum ein. Auch in kleinen Fahrzeugen wie dem unseren haben wir einige Beispiele gesehen.
Vorteile | Nachteile |
– Schutz vor schlechtem Wetter (Regen, Wind, Kälte) – Komfortabel, besonders in Regionen mit unbeständigem Wetter | – Verkleinert den Schlafplatz erheblich, wenn kein Dachzelt oder Hubdach vorhanden ist – Nimmt wertvollen Platz im Innenraum weg – Kochgerüche bleiben im Fahrzeug |
Für uns kam diese Option nicht infrage, da der verbleibende Schlafplatz nur etwa 1,10 Meter betragen hätte. Für eine längere reise war uns das zu eng.
Außen montierte Küchenbox
Eine außen am Fahrzeug montierte Küchenbox ist eine Alternative für eine Minicamper Küche. Eine Küchenbox bietet Stauraum für Kocher und Kochutensilien und schafft durch das Öffnen der Box eine Arbeitsfläche.
Vorteile | Nachteile |
– Spart Platz im Innenraum – Durch das Aufklappen entsteht eine Arbeitsfläche – Gerüche und Dämpfe bleiben draußen – Die Küche kann genutzt werden, ohne dass das Bett umgebaut werden muss – Die Küche ist auch bei geschlossener Tür nutzbar | – Teuer in der Anschaffung – Witterungsanfällig – die Box muss dicht sein – Bei Regen ist eine Überdachung notwendig |
Wir haben uns auch gegen diese Lösung entschieden, da solche Boxen einerseits teuer sind und andererseits unser Fenster blockiert hätten und wir dieses nicht mehr hätten öffnen können.
Ausziehbare Küchenschublade
Die ausziehbare Küchenschublade war für uns die beste Lösung. Sie kann in unserem Fall aus der Hecktür herausgezogen werden und bleibt dabei platzsparend.
Vorteile | Nachteile |
– Gerüche und Dämpfe bleiben draußen – Die Küche kann genutzt werden, ohne dass das Bett umgebaut werden muss | – Bei Regen ist eine Überdachung notwendig – Bei Kälte unpraktisch, da die Tür geöffnet |
Daten unserer Küchenschublade
- Schwerlastauszug: KV2-100-H53-L950-LC Lock-in/out von Junker (bis 100 kg belastbar).
- Materialien: Kiefersperrholz für Boden und Seitenwände für die Stabilität, leichtes Pappelsperrholz für Zwischenwände
- Lackierung: mehrere Lagen Alpina Klarlack (seidenmatt)*- sehr robust
- Zusätzliche Arbeitsfläche: Klapptisch mit Schwerlast-Klappkonsole*
Campingkocher im Vergleich: Benzin, Gas, Elektro und Induktion
Hat man sich einem für das Küchensetup im Camper entschieden, stellt sich die Frage welcher Campingkocher der richtige ist. Die Wahl des richtigen Campingkochers hängt von vielen Faktoren ab. Hier ein Vergleich der beliebtesten Systeme:
Vorteile | Nachteile | |
Benzinkocher | – Benzin ist nahezu überall erhältlich, selbst in abgelegenen Regionen – Gute Leistung auch bei kalten Temperaturen und in großer Höhe – Relativ günstiger Betrieb bei Verwendung von normalem Fahrzeugbenzin | – Sicherheitsrisiko durch die Entzündlichkeit des Benzins – Nicht für den Innenraum geeignet – Regelmäßige Wartung und Reinigung notwendig, um Rußablagerungen zu entfernen – Geräuschentwicklung während des Betriebs – Etwas komplizierte Handhabung (Vorheizen erforderlich) |
Gaskocher | – Einfache Handhabung, schnell einsatzbereit – Saubere Verbrennung – Gas für Flaschen ist meist günstig und weit verbreitet | – Auffüllen von Gasflaschen kann schwierig sein, abhängig von lokalen Vorschriften und Adapterverfügbarkeit – Verfügbarkeit von Gaskartuschen ist nicht überall garantiert – Einwegkartuschen sind teuer und wenig umweltfreundlich – Leistung kann bei kalten Temperaturen oder großer Höhe nachlassen |
Induktionskocher | – Effizient durch schnelle und direkte Hitzeentwicklung – Besonders sicher, da die Kochplatte selbst nicht heiß wird – Bei Nutzung von Solarenergie eine umweltfreundliche Alternative – Energieersparnis im Vergleich zu herkömmlichen Elektrokochplatten. | – Zuverlässige Stromversorgung oder eine starke Bordbatterie notwendig – Spezielle, magnetische Kochutensilien erforderlich – Höherer Anschaffungspreis im Vergleich zu anderen Kocherarten |
Unsere Kocher: Primus Tupike und Primus OmniLite TI
Wir haben zwei unterschiedliche Campingkocher dabei: den Primus Tupike* und den Primus OmniLite TI*. Beide haben sich auf unseren Reisen als zuverlässige Begleiter erwiesen und bringen völlig unterschiedliceh Vor- und Nachteile mit sich.
Primus Tupike Gaskocher
Der Primus Tupike* ist ein kompakter Tischgaskocher mit zwei Flammen von je 3000 Watt. Er ist handlich, sehr ruhig und dank der Piezozündung ist er schnell einsatzbereit, ohne dass man ein Feuerzeug benötigt. Geliefert wird er mit einem Anschluss für Gaskartuschen sowie einem Adapter für 5/11 kg Flaschen. Primus bietet auch weitere Adapter für die gängsten Gasflaschenanschlüsse an. Diese müssen allerdings separat hinzugekauft werden. Der Verbrauch liegt bei 250 g pro Stunde (3,5 kW bei 1 bar Gasdruck).
Unser Primus Tupike Campingkocher* hat seinen festen Platz in unsere Küchenschublade. Ein großer Vorteil ist, dass es ein mobiler Kocher ist, den wir bei Bedarf auch auf unseren Campingtisch stellen können oder auch auf unseren Tisch im Fahrzeuginnenraum. Durch den mobilen Kocher bleiben wir flexibel, können im Schatten kochen, sollte das Fahrzeug in der Sonne stehen und können auch schnelle Gerichte wie Nudeln mit Soße bei wirklich schlechtem Wetter im Innenraum kochen.
Primus OmniLite TI – der Allrounder
Der Primus OmniLite TI* ist klein, kompakt und ein echter Allrounder. Wir hatten den Kocher schon vor unserer Südamerika Reise auf Campingreisen im Einsatz. Dieser Kocher ist extrem vielseitig und kann mit unterschiedlichen Brennstoffen wie Benzin, Diesel, Kerosin und Gas betrieben werden. Dadurch ist er besonders geeignet für Reisen in abgelegene Regionen, in denen Gas schwer erhältlich ist sowie für extreme Temperaturen und Höhen. Sein geringes Gewicht und die kompakte Bauweise machen ihn ideal für Wanderungen oder Touren mit wenig Stauraum. Wie alle Benzinkocher benötigt der Primus OmniLite TI* bei der Verwendung mit Benzin oder Diesel etwas Übung bei der Handhabung, da das Vorheizen und die Reinigung mehr Aufwand erfordern als bei einem Gaskocher. Neben der Verwendung für Wanderungen und Touren mit dem Zelt, nutzen wir den OmniLite* auch für all Gerichte, die länger gekocht werden müssen, denn Benzin ist günstiger als Gaskartuschen. Zum Brot backen, Kartoffeln kochen oder auch für Lasagne nutzen wir deswegen den Primus OmniLite TI*.
Gaskocher: Kartuschen oder Gasflasche?
Wer mit einem Gaskocher unterwegs ist, hat die Wahl zwischen Gaskartuschen und Gasflaschen als Brennstoffquelle. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile, die je nach Reisedauer, Region und persönlichem Bedarf abgewogen werden sollten.
Gaskartuschen: Gaskartuschen sind besonders leicht und kompakt, was sie ideal für Kurztrips und kleinere Campingausflüge macht. Sie sind einfach zu handhaben und lassen sich ohne zusätzlichen Adapter direkt an den Kocher anschließen. Zudem können sie sowohl mit dem Primus Tupike*, als auch dem OmniLite verwendet werden. In Europa sind sie in vielen Outdoor-Geschäften und Campingläden erhältlich. Hier findet man auch verschiedene Mischungen, beispielsweise Wintergas*, das speziell für kalte Temperaturen geeignet ist. Allerdings können die Kosten für Einwegkartuschen bei längeren Reisen schnell in die Höhe steigen und ihre Verfügbarkeit ist je nach Region eingeschränkt. Zudem sind sie nicht besonders umweltfreundlich, da die leeren Kartuschen oft nicht recycelbar sind.
Gasflasche oder Gastank: Gasflaschen bieten eine nachhaltigere und kostengünstigere Lösung für längere Reisen. Sie sind wiederbefüllbar, was Abfall reduziert und die Kosten pro Füllung deutlich senkt. Je nach Platz gibt es sie in verschiedenen Kapazitäten, ein großer Vorteil für autarkes Reisen. Die Handhabung erfordert jedoch mehr Planung, da das Auffüllen von Gasflaschen je nach Land unterschiedlich geregelt ist und spezielle Adapter benötigt werden können. Nicht in jedem Land ist das auffüllen von mobilen Gasflaschen legal. Große Wohnmobile verfügen über einen Gaskasten, durch welchen gas nach außen entweichen kann. In einem Minicamper besteht hierfür normalerweise keinen Platz. Daher sollte man sich überlegen, in welchen Ländern man unterwegs sein wird und ob eine mobile Gasflasche, die beispielsweise außen angebracht ist, wiederbefüllt werden würde. Zudem sind Gasflaschen schwerer und nehmen mehr Platz im Camper ein.
Welche Option ist die richtige?
Für Kurztrips oder Reisen in Regionen mit guter Kartuschenverfügbarkeit sind Gaskartuschen die einfachere Wahl für einen Minicamper, da man sich den Einbau eines Gaskasten spart. Sie sind unkompliziert, leicht und benötigen keine zusätzliche Ausstattung. Für längere Reisen oder autarkes Camping sind jedoch Gasflaschen deutlich nachhaltiger und kosteneffizienter. Je nach Reisezielen ist eine mögliche Lösung eine außen am Fahrzeug befestigte Gasflasche, etwa am Reserveradträger oder am Dachträger. Für diese Option sollte man aber im Vorfeld überlegen in welche Länder man reisen möchte, da das Füllen dieser Flaschen nicht überall legal ist.
Unsere Kochutensilien: Was wir dabeihaben
Auch beim Thema Kochutensilien heißt es in der Minicamper Küche eine gute Balance zwishen Platzsparen und Funktionalität zu finden. Eine gut ausgestattete Campingküche macht das Kochen unterwegs nicht nur einfacher, sondern auch vielseitiger, gleichzeitig hat man in einem kleinen Wohnmobil nur wenig Platzt für Kochutensilien. Das haben wir dabei und damit können wir alles kochen, was wir im Camper möchten.
- 2 Töpfe: ein kleinerer und ein größerer
- 1 Pfanne
- Omnia Campingkocher mit Silikoneinsatz*: für Brot, Lasagne, Ofengemüse und auch sonst alles was man zu Hause im Ofen zubereitet
- Wasserkocher von Sea to Summit*: spart Energie beim erhitzen von Wasser und ist platzsparend
- French Press von Stanley*: robust, leicht zu reinigen und isoliert – ideal für heißen Kaffee unterwegs
- Kaffemühle: wir mahlen unseren Kaffee gerne frisch, zudem sind Bohnen meist qualitativ besser als bereits gemahlener Kaffee
- 2 Teller
- 2 faltbare Schüsseln von Sea to Summit*
- 1 Schüssel mit Siebeinsatz
- 1 Schneidebrett
- Sparschäler
- Besteck für zwei Personen
- 2 Tassen
- 2 Becher
- Brotmesser: das haben wir uns unterwegs dazugekauft, da wir es wirklich vermisst haben
- 2 scharfe Messer
- Multitool mit Flaschenöffner und Korkenzieher
- 1 Thermoskanne*
- Mehrere Brotdosen um Reste aufzubewahren
- 1 Schneebesen
- 1 Pfannenwender
- 1 kleiner kompakter Messerschleifer
Fazit: Was würden wir anders machen in unserer Minicamper Küche ?
Rückblickend sind wir mit unserer Minicamper Küche sehr zufrieden. Trotzdem würden wir gerne aus Kostengründen von Gaskartuschen auf eine Gasflasche umsteigen. Vor unserer Reise haben wir uns zwar länger mit dieser Option befasst, am Ende war aber einfach keine Zeit mehr uns um einen geeigneten Halter für eine Flasche zu kümmern. Würden wir die Schublade nochmal bauen, würden wir zudem etwas dickeres Pappelsperrholz oder ebenfalls das härtere Kiefernsperrholz für die Innenwände und Regalböden verwenden.
Abgesehen von diesem Punkt erfüllt unser aktuelles Küchensetup alle unsere Anforderungen. Die ausziehbare Küchenschublade bietet uns die nötige Flexibilität, und mit unserer Auswahl an Kochutensilien sind wir bestens ausgestattet. Der Wechsel zu einer wiederbefüllbaren Gasflasche wäre die nächste logische Verbesserung, um das Setup noch praktischer und nachhaltiger zu gestalten.