Wenn dir die komplette Huayhuash-Umrundung zu lang oder anstrengend ist, bietet die Cordillera Huayhuash viele fantastische Tageswanderungen. Eine der schönsten ist die Tageswanderung Mirador Tres Lagunas, die dir atemberaubende Ausblicke auf die Gipfel und Lagunen der Region schenkt. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige zur Tour, von der Route über die Kosten bis hin zur Anreise.

Start der Wanderung: Vom Ende der Straße zur Laguna Carhuacocha

Unsere Wanderung beginnt am Ende der Straße, die vom kleinen Andendorf Queropalca auf 3.800 Meter Höhe führt und bei einer kleinen Farm endet. Die freundliche Familie lässt uns hier parken und die beiden Kinder bestaunen neugierig unser fahrendes Zuhause und haben jede Menge fragen. Wie lange wir unterwegs sind, was das Auto denn gekostet hat und ob wir neben Olivenöl auch das übliche Gemüseöl dabei haben. Eine halbe Stunde lang beantworten wir geduldig alle Fragen.

Am nächsten Morgen starten wir um 6.30 Uhr die Wanderung zum Aussichtspunkt Tres Lagunas. Ein schmaler Pfad führt überwiegend flach zur Laguna Carhuacocha. Nach etwa 50 Minuten erreichen wir die Lagune. Hier befinden sich zwei Campingplätze mit Toiletten. Mehrere bunte Zelte von den Huayhuash Umrundern verteilen sich entlang des Ufers. Hier werden auch die Wandergebühren eingesammelt: 40 Soles für die erste Gemeinde und 30 Soles für die zweiten. Insgesamt also 70 Soles pro Person. Das sind knapp 18 €. Wir empfinden den Preis für eine Tageswanderung als hoch, hoffen jedoch, dass das Geld direkt den Dorfbewohnern zugutekommt. Die Lagune Carhuacocha ist übrigens nicht Teil der drei Lagunen, die man vom Aussichtspunkt „Mirador Tres Lagunas“ sieht.

Entlang der Laguna Carhuacocha: Atemberaubende Ausblicke auf die Cordillera Huayhuash

Vom Campingplatz führt der Weg links entlang der Laguna Carhuacocha. Vor uns ragt das mächtige Bergmassiv der Cordillera Huayhuash auf. Der Pfad steigt leicht an, bis sich rechts von uns die erste der drei Lagunen befindet. Die Lagune Gangrajanca ist hinter einem kleinen Hügel versteckt. In etwa 10 Minuten kann man diesen erklimmen und wird mit einer lohnenden Aussicht belohnt.

Von hier aus verläuft der Weg weitgehend flach und führt nun direkt an der zweiten Lagune Siulacocha vorbei. Währenddessen bieten sich spektakuläre Ausblicke auf die umliegenden Berggipfeln mit Gletschern und Wasserfällen.

Anstieg zum Mirador Tres Lagunas: Der herausfordernde Schlussanstieg

Der anspruchsvollste Teil der Wanderung beginnt ab der dritten Lagune – Laguna Quesillacocha. Innerhalb eines Kilometers müssen hier die letzten 200 Höhenmeter überwunden werden. Es geht von 4300 Metern hoch auf 4500. Die Höhe macht den Anstieg herausfordernd. Vor allem mir macht heute die Höhe zu schaffen. Für mich geht es nur schleppend voran. Für den letzte Kilometer brauchen wir über eine Stunde.

Die Quälerei lohnt sich. Oben angekommen werden wir mit einem atemberaubenden Panorama über die drei Lagunen, Gletscher und die imposanten Wasserfälle belohnt. Von hier kann man noch weiter auf den Pass auf 4700 Metern wandern. Aufgrund meiner Erschöpfung lassen wir diesen teil allerdings aus. Der Rückweg folgt der gleichen Route.

Anreise zum Start der Wanderung: Mit dem Auto oder Taxi

Die Wanderung beginnt einige Kilometer von Queropalca entfernt. Eine holprige Piste führt vom Dorf zu einer kleinen Farm. An dieser endet die Straße und der Wanderweg beginnt. Wir waren mit unserem eigenen Fahrzeug unterwegs und konnten zwei Nächte neben dem Haus campen. Wenn du kein eigenes Fahrzeug hast oder die holprige Piste deinem Auto nicht zutraust, kannst du ab Queropalca ein Taxi bis zum Startpunkt der Wanderung nehmen. Am Besten fragt man dafür in einem der kleinen Läden um die Plaza. Die freundlichen Dorfbewohner helfen gerne weiter.

Tageswanderung Mirador Tres lagunas – Tourdaten im Überblick

Länge der Wanderung: 17 Kilometer hin- und zurück
Höhendifferenz: 450 Höhenmeter
Schwierigkeit: Schwer (vor allem aufgrund der Höhe)
Wegbeschaffenheit und Beschilderung: Der Weg ist gut begangen und meistens leicht zu erkennen. Es gibt einige wenige Schilder, die aber nicht immer eindeutig sind. Am Besten lädt man sich die Karte im Vorfeld auf das Handy oder hat eine Karte dabei.
Wasser: Wasser kann unterwegs aufgefüllt werden. In den niedrigeren Höhenlagen sollte es gefiltert werden, da sich einige Farmen mit Tieren in der Umgebung befinden.
Kartenmaterial: Eine Karte gibt es vom Alpenverein. Diese kann man online erwerben. Man findet sie aber auch in verschiedenen Outdoorläden in Huaraz.
Kosten: Eine vollständige Cordillera Huayhuash Umrundung summiert sich in etwa auf 250 Soles (62 €) auf. Für die Tageswanderung zum Aussichtspunkt „Mirador Tres Lagunas“, müssen 70 Soles (18 €) gezahlt werden. (Stand September 2024)

Akklimatisierung beim Wandern in großen Höhen

Wer in den Anden oder anderen hochgelegenen Regionen wandert, muss sich auf die Herausforderungen der Höhe einstellen. Ab etwa 2.500 Metern über dem Meeresspiegel sinkt der Sauerstoffgehalt in der Luft, was den Körper vor besondere Herausforderungen stellt. Eine gute Akklimatisierung ist entscheidend, um die Anpassung an die veränderten Bedingungen zu erleichtern und Höhenkrankheit zu vermeiden.
Langsam aufsteigen: Ab 2.500 die Schlafhöhe täglich nur 300–500 Höhenmeter steigern
Genügend trinken: Dehydration vermeiden
Ruhetage einlegen: Alle 1000 Meter Aufstieg einen Tag Pause machen
Symptome ernst nehmen: Kopfschmerzen, Übelkeit oder Schwindel können Anzeichen der Höhenkrankheit sein.

sa.strittmatter
Author

Ich bin Sarah. Geboren 1990 im Süden von Deutschland an der Grenze zur Schweiz. Nach dem Abi hat es mich ins Ausland gezogen für ein Jahr nach Lesotho. Zwischen Bachelor uns Master war ich dann in Südostasien reisen und habe meinen Master schlussendlich in Schweden gemacht. Nach einigen Jahren im Berufsleben, habe ich mich dann in ein Abenteuer gewagt und habe mit meinem Freund unseren Camper ausgebaut und nach Südamerika verschifft. Seither erkunden wir gemeinsam mit viel Abenteuerlust und Neugierde diesen wunderschönen Kontinent.

Write A Comment

de_DE