Wenn du regelmäßig mit dem Wohnmobil unterwegs bist und manchmal auch länger freistehst, hast du sicher schon festgestellt, wie wichtig eine zuverlässige Energiequelle ist. Doch was tun, wenn der Platz auf dem Dach nicht ausreicht oder du flexibel bleiben willst? Wir haben uns aus genau diesem Grund eine faltbare Solartasche angeschafft. Die Anschaffung einer faltbaren Solartasche ist zwar keine günstige Entscheidung, aber sie kann sich auf lange Sicht als äußerst nützlich erweisen. Vor unserer Reise haben wir die Vor- und Nachteile sorgfältig abgewogen. Nach 8 Monaten intensiver Nutzung auf unserer Vollzeitreise können wir sagen, dass wir die Investition keineswegs bereuen.
Eine faltbare Solartasche ist die ideale Lösung für Camper, die Flexibilität und Leistung vereinen möchten. Erfahre in unserem Erfahrungsbericht alles, was du über Vor- und Nachteile, Installation und Nutzung wissen musst.
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Was ist eine faltbare Solartasche?
Eine faltbare Solartasche* beziehungsweise ein faltbares Solarmodul besteht aus mehreren leichten Solarpanelen, die für den Gebrauch auseinandergefaltet werden und zur Sonne ausgerichtet werden. Nach der Nutzung wird sie wieder zusammengefaltet und im Fahrzeug verstaut. Solartaschen gibt es in verschiedenen Größen und Wattstärken, ähnlich wie feste Solarmodule.
Was sind die Vor- und Nachteile einer faltbaren Solartasche?
Vorteile eines faltbaren Solarmoduls | Nachteile eines faltbaren Solarmoduls |
+ Keine Montage erforderlich, die Module sind einfach aufzubauen. | – Höherer Preis im Vergleich zu festinstallierbaren Modulen. |
+ Kann nach dem Sonnenstand ausgerichtet werden, was einen höheren Ertrag morgens und abends ermöglicht. | – Benötigt Stauraum im Innenraum des Campers. |
+ Spart Platz auf dem Camperdach, was besonders bei kleineren Fahrzeugen oft entscheidend ist. | – Muss vor Nutzung aufgebaut werden, was Zeit kostet. |
+ Keine Bohrungen ins Dach erforderlich. | – Erhöhte Diebstahlgefahr, wenn das Modul draußen steht. |
– Windanfällig; kann oft nur flach auf dem Boden platziert werden. | |
– Nicht wasserdicht, halten maximal einen Schauer aus, muss bei Regen ins Fahrzeug gebracht werden (abhängig vom Modul). |
Anschluss der faltbaren Solartasche
Der Anschluss eines faltbaren Solarmoduls* ist unkompliziert. Neben dem Modul benötigst du noch einen geeigneten Laderegler, um die Batterie optimal zu laden. Achte darauf, dass der Regler sowohl zu deinem Modul als auch zu deinem Batterietyp passt. Wir empfehlen die Verwendung eines MPPT-Reglers, da dieser effizienter arbeitet als ein PWM-Regler und die Batterie schneller und effektiver auflädt. Wir nutzen den Victron Smartsolar 100/20 für unser faltbares Solarmodul. Welcher Regler für dein Modul passt, kannst du mit Hilfe des MPPT Größenrechners berechnen. Beim Anschluss des Ladereglers müssen jeweils Plus- und Minuskabel zur Batterie verlegt werden. Der Regler sollte sich möglichst nah an der Batterie befinden, um Spannungsverluste zu vermeiden. Der Anschluss an die Solartasche erfolgt über Anderson-Stecker, die eine sichere und einfache Verbindung ermöglichen.
Unsere faltbare Solartasche
Wir haben uns für das FSP-2 225W Ultra faltbares Solarmodul* von Offgridtec entschieden. Dieses verbindet für uns das Optimum aus Leistung (24 % Wirkungsgrad, 225 Watt) und Größe. Bei diesem Panel ist bereits ein Kabel mit Andersonstecker im Lieferumfang enthalten. Das Kabel ist 6 Meter lang und damit lang genug, um das Modul nach Sonnenstand flexibel ausrichten zu können. Zudem wurde ein zweites 0,5m Verbindungskabel mitgeliefert, dass direkt am Solareingang des Ladereglers verschraubt werden muss, und auf der anderen Seite ebenfalls mit einem Anderson Stecker ausgestattet ist. Durch die Andersson Steckverbindung, lässt sich das Modul jeder Zeit unkompliziert anschließen. In 2 Minuten ist unsere Modul aufgebaut und angeschlossen.
Für die Verbindung des Laderreglers mit der Batterie lag ebenfalls ein 1 Meter langes Kabel bei, welches auf Batterieseite mit Krokodilklemmen ausgestattet war. Diese passen an die gängigsten Batterieterminals. Das Batteriekabel kam zudem mit einer Flachsicherung mit entsprechender ATO Sicherung.
Wichtiger Hinweis: Beim Anschluss der Leitungen an den Laderegler sollte das Solarmodul nicht bereits an die Leitung angeschlossen sein, während es gleichzeitig in der Sonne steht und Strom produziert. Dies könnte zu Schäden führen.
Zwei Laderegler für eine Batterie?
Wenn du festinstallierte Solarmodule und ein zusätzliches faltbares Modul gleichzeitig betreiben möchtest, ist der Einsatz von zwei Ladereglern* die einfachste Lösung. Im Gegensatz zu mehreren festinstallierten Modulen, die in Reihe oder parallel geschaltet werden, macht es bei einem flexiblen Modul Sinn, dieses unabhängig zu steuern. Zwei Laderegler verhindern Leistungsverluste und ineffizientes Laden. Beide Regler können über die Victron-App in einem virtuellen Netzwerk miteinander kommunizieren. Dies ermöglicht es, die Ladeprozesse zu optimieren und sicherzustellen, dass die Batterie immer auf die bestmögliche Weise geladen wird, basierend auf den jeweiligen Bedingungen der Solarmodule. Wir haben bei uns den Victron Smartsolar MPPT 75/15* für die festverbauten Module und den Victron Smartsolar 100/20* für das faltbare Modul verbaut. Weitere Informationen findest du in in unserem Artikel Solaranlage im Camper.
Fazit: Lohnt sich die Anschaffung einer faltbaren Solartasche?
Für uns lautet die Antwort eindeutig Ja. Da wir unterwegs arbeiten und an bestimmten Tagen 2 Laptops und Starlink nutzen müssen, reicht der begrenzte Platz auf dem Dach nicht aus, um genügend Solarenergie zu sammeln. Dank des zusätzlichen faltbaren Moduls* können wir unsere Batterie jedoch ausreichend aufladen, ohne zwischen den Arbeitstagen auf das Fahren angewiesen zu sein.