Das Planen einer Langzeitreise macht man nicht mal nebenbei. Wir sind ehrlich – anfangs wussten wir nicht genau, wo und vor allem wann wir mit der Planung beginnen sollen. Mit unserer Anleitung wollen wir dir das Thema Langzeitreise planen erleichtern und berichten von unseren Erfahrungen sowie den Dingen, die wir rückblickend anders angehen würden.

Kosten für eine Langzeitreise: So planst du dein Budget richtig
Du spielst mit dem Gedanken, eine Weltreise oder Langzeitreise zu machen? Dann solltest du so früh wie möglich beginnen, die Kosten zu planen. Eine gut durchdachte Reisebudgetplanung ist der Schlüssel zu einer stressfreien Reise.
Finanzen checken und Sicherheitssumme festlegen
Bevor du loslegst, überprüfe deine Finanzen. Was hast du bereits auf deinem Konto. Wichtig ist es, sich Gedanken über eine Sicherheitssumme zu machen. Eine Sicherheitssumme, ist ein Betrag, der während deiner Reise unberührt bleibt und dir als Notgroschen für unerwartete Ereignisse oder die Zeit nach deiner Rückkehr dient. Oft wird empfohlen genug Geld zurückzulegen, um mindestens 6 Monate ohne Einkommen zu überbrücken. 6 Monate sind ein guter Zeitraum, um einen neuen Job und eine Wohnung zu suchen. Wie viel Geld du dafür benötigst, hängt von deinem Lebensstil ab. Wir haben uns für eine 6-Monats-Summe entschieden, die wir nicht in die Reiseplanung einbeziehen.
Reiseziele und -länge planen: Kostenunterschiede berücksichtigen
Die Höhe der Reisekosten hängt stark von der Dauer deiner Reise, deinen Zielen und deinem Reisestil ab. Ein Monat in Neuseeland oder ein Monat in Vietnam? Hier gibt es deutliche Kostenunterschiede. Das Budget, das du in Vietnam benötigst, könnte dich in Neuseeland nur wenige Tage weiterbringen. Auch dein Reisestil spielt eine Rolle: Fährst du mit dem Camper oder Mietwagen? Übernachtest du lieber in Hotels oder reicht dir ein Hostel? Bleibst du in einer Region oder benötigst du mehrere Flüge zwischen verschiedenen Kontinenten?
Plane also grob, wo du hinreisen möchtest, und recherchiere die Kosten für Benzin/Diesel, Unterkünfte (Hotels, Hostels, Campingplätze) und Essen in den jeweiligen Ländern. So bekommst du ein besseres Gefühl für die Gesamtkosten und kannst deine Route entsprechend deinem Budget anpassen.
Rechtzeitig zu sparen beginnen
Sobald du dein Sparziel festgelegt hast, solltest du frühzeitig damit beginnen, monatlich Geld zur Seite zu legen. Die Vorfreude auf eine Langzeitreise erleichtert es oft, konsequent zu sparen. Setze dir realistische Monatsziele und bleib dran – jeder Euro zählt auf deinem Weg zur Traumreise.
Versicherungen für die Langzeitreise: Was du beachten solltest
Auf einer Langzeitreise ist es essenziell, die richtigen Versicherungen abzuschließen. Sie schützen dich im Notfall vor hohen Kosten und bieten dir Sicherheit während deiner Reise. Hier findest du einen Überblick über die wichtigsten Versicherungen, die du für deine Weltreise benötigst.
Auslandskrankenversicherung für deine Langzeitreise
Eine Auslandskrankenversicherung ist unverzichtbar für eine Langzeitreise. Es gibt zahlreiche Anbieter, die spezielle Tarife für Weltreisende und Langzeitreisende anbieten. Wir haben uns für den Tarif „Young Travellers“ von ERGO entschieden, der optimal zu unseren Bedürfnissen passt.
Ein wichtiger Faktor bei der Wahl der Auslandskrankenversicherung ist, ob die USA und Kanada in der Versicherung eingeschlossen sind oder nicht. Versicherungen, die diese Länder abdecken, sind in der Regel teurer. Der Vorteil des „Young Travellers“-Tarifs ist, dass die USA und Kanada immer inkludiert sind. Hier unterscheiden sich die Tarife danach, ob du mehr oder weniger als 50 % deiner Reise in diesen Ländern verbringst. Da wir uns offenhalten wollten, ob wir nur Südamerika bereisen oder die gesamte Panamericana fahren, war dieser Tarif für uns die ideale Wahl. Du kannst die Versicherung für bis zu 2 Jahre abschließen. Die Kosten für die Versicherung hängen sowohl von den Reisezielen (mehr oder weniger als 50 % in den USA und Kanada), als auch vom Alter der Reisenden ab. Wir haben 1.128 € und 1.320 € für zwei Jahre bezahlt.
Tipp: Es ist einfacher, die Versicherung frühzeitig zu beenden, als sie zu verlängern. Daher haben wir die Auslandskrankenversicherung für die vollen zwei Jahre abgeschlossen. Beendest du deiner Reise früher kannst du die Versicherung kündigen, sobald du zurückkehrst.
Haftpflichtversicherung (inklusive Drohne)
Auch während einer Langzeitreise darf eine Haftpflichtversicherung nicht fehlen. Bevor du nach einer neuen Versicherung suchst, prüfe, ob deine bestehende Haftpflichtversicherung möglicherweise auch während einer Weltreise oder im Falle einer Abmeldung aus Deutschland gilt. Manche Versicherungen bieten weltweiten Schutz, auch wenn du mehrere Jahre im Ausland lebst, während andere verlangen, dass du in Deutschland gemeldet bist.
Falls du auf deiner Reise eine Drohne nutzt, achte darauf, dass deine Haftpflichtversicherung eine Drohnenversicherung beinhaltet oder schließe eine separate Versicherung ab. Eine Drohnenhaftpflichtversicherung ist in vielen Ländern sogar Pflicht.
Tipp: Wenn du mit einem Partner zusammenlebst, kannst du oft durch eine gemeinsame Haftpflichtversicherung Geld sparen. Für nur wenige Euro zusätzlich könnt ihr beide gemeinsam versichert sein, anstatt dass jeder eine einzelne Versicherung abschließt.
KFZ-Versicherung für dein Fahrzeug
Falls du – wie wir – mit deinem eigenen Fahrzeug unterwegs bist, benötigst du in einigen Ländern eine KFZ-Versicherung. Für Südamerika haben wir uns für die Versicherung von „Abgefahren“ entschieden. Die Kommunikation war unkompliziert, und wir kennen mehrere Reisende, die ebenfalls sehr zufrieden mit dieser Versicherung sind. Mehr Informationen zur KFZ-Versicherung und unseren Erfahrungen findest du in unserem Beitrag „Autoversicherung Südamerika„.
Gesundheit auf Langzeitreisen: Impfungen und Malaria
Eine gute Vorbereitung und die richtigen Impfungen sowie Vorkehrungen gegen Malaria und eventuell benötigte Medikamente können dir während deiner Langzeitreise viel Ärger ersparen. Hier sind einige wichtige Aspekte, die du beachten solltest:
Impfungen für Langzeitreisen
Ob du dich gegen Krankheiten wie Japanische Enzephalitis, Typhus oder Tollwut impfen lässt, ist eine persönliche Entscheidung. Allerdings gibt es Länder, die bestimmte Impfungen als Einreisevoraussetzung verlangen – besonders bei Gelbfieber ist das häufig der Fall. Zudem kann es vorkommen, dass dir die Einreise in bestimmte Länder verweigert wird, wenn du dich zuvor in einem Gelbfieber-Hochrisikogebiet aufgehalten hast.
Es ist ratsam, frühzeitig einen Termin zur Impfberatung zu machen, beispielsweise bei deinem Hausarzt / deiner Hausärztin oder in einer zertifizierten Tropenpraxis. Einige Impfungen, beispielsweise die Impfung gegen Gelbfieber oder Tollwut, erfolgen nach festgelegten Impfschemata. Zwischen den einzelnen Dosen können Tage oder sogar Wochen liegen, daher ist es sinnvoll, frühzeitig etwa sechs Monate vor der Abreise einen Beratungstermin zu vereinbaren.
Malaria: Vorbeugung und Stand-by-Medikamente
Für Malaria gibt es bis heute leider keine Impfung. Je nach Reiseziel ist es ratsam, ein Stand-by-Medikament mitzuführen, um im Notfall schnell handeln zu können. Ob das für deine Reise sinnvoll ist, kannst du bei einem Termin mit einem Reisemediziner besprechen.
Achte darauf, dass nicht alle Malaria-Medikamente in allen Ländern verfügbar sind. Zum Beispiel ist Malarone in Südamerika schwer oder gar nicht erhältlich. Daher ist es wichtig, im Vorfeld die Verfügbarkeit und Alternativen abzuklären.
Medikamente auf Reisen
Neben den Impfungen und der Malaria-Vorsorge solltest du auch eine gut ausgestattete Reiseapotheke dabei haben. Diese sollte neben den notwendigen Medikamenten für den persönlichen Bedarf auch allgemeine Notfallmedikamentewie Schmerzmittel, Desinfektionsmittel und Pflaster enthalten. Eine Übersicht einer sinnvollen Reiseapotheke gibt es beim Tropeninstitut.
Visa und Behörden: Was du für deine Langzeitreise wissen musst
Visa
Auf einer Langzeitreise außerhalb Europas kann in einigen Ländern ein Visum erforderlich sein. Ein deutscher oder schwedischer Reisepass ist jedoch ein echtes Privilig. In vielen Ländern ist kein Visum notwendig oder du kannst bequem ein „Visa on arrival“ bei der Einreise erhalten. In vielen Ländern gibt es auch die Möglichkeit, ein eVisum über die entsprechenden Webseiten zu beantragen.
Für die meisten Länder in Südamerika benötigt man kein Visum. Bei der Einreise erhällt man in der Regel eine Aufenthaltsgenehmigung von 30 bis 90 Tagen, abhängig vom jeweiligen Land. Dies erleichtert das Reisen in der Region erheblich.
Gültigkeit des Reisepasses
Ein oft unterschätzter Punkt ist die Gültigkeit des Reisepasses. Viele Länder verlangen eine Mindestgültigkeit von sechs Monaten bei der Einreise. Wenn mn länger unterwegs ist, sollte man sicherstellen, dass der Reisepass während der gesamten Reise diese Anforderung erfüllt. Falls du einen neuen Reisepass beantragen musst, plane genug Zeit ein, denn die Bearbeitung kann vier bis sechs Wochen dauern. Notfalls kann man auch per Express Verfahren einen neuen Pass beantragen. Diesen hat man dann in wenigen Tagen. Allerdings kostet das deutlich mehr.
Internationaler Führerschein
Der internationale Führerschein ist schnell und unkompliziert erhältlich und sollte bei einer Langzeitreise nicht fehlen. Wichtig zu wissen: Er ist nur in Verbindung mit deinem nationalen Führerschein gültig. Wir sind seit 10 Monaten in Südamerika unterwegs und bisher hat noch niemand nach dem internationalen Führerschein gefragt. Trotzdem ist es ratsam, den internationalen Führerschein als Backup dabei zu haben.
Verpflichtungen im Heimatland vor der Langzeitreise
Bevor du dich auf eine Langzeitreise begibst, gibt es einige wichtige Verpflichtungen zu Hause, die du regeln solltest. Von der Kündigung deines Jobs bis hin zur Postumleitung – hier findest du eine Übersicht aller wichtigen To Dos vor der Reise.
Job kündigen oder Sabbatical nehmen?
Wenn dir dein Job Spaß macht und du nach der Reise wieder in die gleiche Tätigkeit einsteigen möchtest, könnte ein Sabbatical eine gute Option für dich sein. Viele Arbeitgeber bieten mittlerweile ein Sabbatjahr an, jedoch ist der Anspruch darauf gesetzlich nicht geregelt. Der Vorteil eines Sabbaticals ist, dass du nach deiner Rückkehr direkt wieder in den Job einsteigen und Gehalt verdienen kannst. Der Nachteil ist jedoch, dass du zu einem festgelegten Datum zurückkehren musst, was deine Flexibilität einschränkt.
Falls du dich entscheidest, deinen Job zu kündigen, ist das natürlich ein großer Schritt, der ganz schön nervenaufreibend sein kann. Am Besten informierst du deinen Arbeitgeber frühzeitig, das erhöht die Wahrscheinlichkeit im Guten auseinanderzugehen. Ich persönlich habe durchweg positive Reaktionen und viel Zuspruch auf meine Entscheidung erhalten.
Arbeitssuchend und arbeitslos melden
Wenn du deine Stelle kündigst, solltest du dich mit der Bürokratie auseinandersetzen. Du bist nicht verpflichtet, dich bei der Agentur für Arbeit arbeitssuchend oder arbeitslos zu melden, verlierst dann jedoch den Anspruch auf Arbeitslosengeld nach deiner Rückkehr. Es ist sinnvoll, sich die Option offen zu halten, falls du nach der Reise nicht sofort einen neuen Job findest.
Arbeitssuchend melden
Sobald deine Kündigung bestätigt ist, musst du dich offiziell arbeitssuchend melden, wenn du später Arbeitslosengeld beziehen möchtest. Verspätete Meldungen können sich negativ auf den Leistungsbezug auswirken, daher machst du das am Besten direkt mit der Kündigung. Hast du selbst gekündigt, musst du mit einer Sperrfrist von meist drei Monaten rechnen. Die Arbeitssuchend-Meldung kannst du bequem über das Portal der Agentur für Arbeit erledigen.
Arbeitslos melden
Spätestens am ersten Tag deiner Arbeitslosigkeit, jedoch frühestens drei Monate im Voraus, musst du dich arbeitslos melden. Dies erfolgt ebenfalls über das Online-Portal. Üblicherweise wirst du dann zu einem persönlichen Gespräch eingeladen. Mein eigener Termin war wenig hilfreich. Ich musste ein vollständiges Profil erstellen – auch wenn mein Beruf nicht einmal in der Jobdatenbank zu finden war und ich zudem erklärt habe, dass ich aktuell kein Arbeitslosengeld in Anspruch nehmen werde.
Wohnung kündigen oder untervermieten
Wohnst du zur Miete, kannst du deine Wohnung entweder kündigen oder mit dem Vermieter über die Möglichkeit einer Untervermietung sprechen. Wenn du weißt, dass du nach der Reise in dieselbe Stadt zurück möchtest, könnte eine Untermiete sinnvoll sein. Andernfalls solltest du deine Kündigungsfrist prüfen und rechtzeitig die Kündigung einreichen. Da wir wussten, dass wir nicht nach Stuttgart zurückkehren, haben wir uns entschieden, unsere Wohnung zu kündigen.
Post umleiten und Adressänderungen
Auch wenn heutzutage vieles digital läuft, erhält man doch immer noch Post von Behörden, Banken und anderen Institutionen. Am Besten erstellst du frühzeitig eine Liste der Stellen, bei denen deine Adresse hinterlegt ist, und änderst sie rechtzeitig, zum Beispiel auf die Adresse deiner Eltern. Es kann auch sinnvoll sein, eine Postumleitung für die ersten sechs Monate zu beantragen, um sicherzustellen, dass dir keine wichtigen Briefe entgehen. Erfahrensgemäß geht mir immer mindestens eine Stelle unter und so erfährst du auch, falls du irgendwo vergessen hast, die Adresse zu ändern.
Dinge einlagern oder verkaufen
Eine Langzeitreise ist die perfekte Gelegenheit, sich von unnötigem Ballast zu trennen. Das Ausmisten und Verkaufen von Dingen nimmt viel Zeit in Anspruch. Gegenstände abmessen, abfotografieren, beantworten von Fragen, verpacken und zur Post laufen, das alles nimmt mehr Zeit in Anspruch als wir dachten. Gerade wenn man Dinge verkaufen möchte, denn vieles wird man nicht von heute auf morgen los. Es braucht Geduld. Für den Verkauf haben wir Kleinanzeigen und Vinted verwendet. Was wir nicht verkaufe konnten, aber zu schade zum Wegwerfen war, haben wir an Second-Hand-Läden gespendet.
Wir hatten das Glück, dass wir unsere verbliebenen Gegenstände bei meinen Eltern einlagern konnten. Alternativ kannst du einen Lagerraum mieten, aber bedenke, dass dies zusätzliche monatliche Kosten verursacht.
Verträge vor der Langzeitreise: Was du beachten solltest
Bevor du auf eine längere Reise gehst, ist es wichtig, frühzeitig alle laufenden Verträge zu überprüfen und gegebenenfalls zu kündigen. Falls du dich aus Deutschland abmeldest, hast du in der Regel ein Sonderkündigungsrecht. Solltest du jedoch weiterhin in Deutschland gemeldet bleiben, musst du die jeweiligen Kündigungsfristen beachten.
Strom, Gas und Wasser
In vielen Fällen beträgt die Kündigungsfrist für Strom- und Gasverträge nur einen Monat. Überprüfe am Besten rechtzeitig deinen Vertrag und kündige rechtzeitig.
Internetverträge
Internetverträge laufen oft über zwei Jahre, weshalb du frühzeitig deine Möglichkeiten prüfen solltest. Ein Sonderkündigungsrecht besteht in der Regel, wenn du dich aus Deutschland abmeldest. Beachte, dass du häufig Hardware wie Router an den Anbieter zurücksenden musst. Falls dies nicht rechtzeitig erfolgt, können weiterhin Mietkosten für das Gerät anfallen, selbst wenn du den Vertrag bereits gekündigt hast.
Handyverträge
Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Prepaid-Anbietern, die sich ideal für Langzeitreisende eignen. Um flexibel zu bleiben und unnötige Kosten zu vermeiden, solltest du rechtzeitig auf einen Prepaid-Tarif umsteigen. Dadurch kannst du deine deutsche Handynummer behalten und Apps wie WhatsApp weiter mit deine rdeutschen Nummer nutzen.
Rundfunkbeitrag (GEZ)
Du kannst dich einfach online vom Rundfunkbeitrag (GEZ) abmelden, sofern du entweder eine Abmeldung aus Deutschland oder den Nachweis vorlegst, dass am neuen Wohnort bereits der Beitrag gezahlt wird.
Ab- oder ummelden aus Deutschland
Bis vor einigen Jahren haben sich die meisten Langzeitreisende einfach in Deutschand umgemeldet und sich bei den Eltern oeder Freund*innen gemeldet. In der Zwischenzeit ist es jedoch notwendig, bei der Ummeldung eine Wohnungsgeberbescheinigung vorzulegen. Diese kann der Eigentümer oder Vermiter der Wohnung ausstellen. Mit dieser wird bestätigt, dass du auch tatsächlich deinen Lebensmittelpunkt in der Wohnung hast. Das ist vermutlich bei einer längeren Reise nicht der Fall. Vermutlich würde das nie jemand nachprüfen, dennoch könnten unter Umständen Geldstrafen für eine falsche Meldung anfallen.
Entscheidest du dich dagegen und meldest dich aus Deutschland ab, kannst du das frühesten sieben Tage vor dem Start deiner Reise machen. Du benötigst für die Abmeldung lediglich deinen Personalausweis. Du bekommst dann ein Dokument, welches bestätigt, dass du keinen Wohnsitz mehr in Deutschland hast. Dieses benötigst du um vom Sonderkündigungsrecht gebrauch zu machen. Mit der Abmeldung ist dann das Konsulat oder die Botschaft des jeweiligen Landes in dem du dich befindest für dich zuständig.
Kreditkarten und Debit Karten
Für das Abheben von Bargeld und das Bezahlen im Ausland solltest du dir rechtzeitig eine Kreditakarte oder Debitkarte besorgen. Wir nutzen die DKB Visa Debitkarte, da diese weltweit kostenfreies Bezahlen und sowie kostenloses Abheben an vielen Geldautomaten ermöglicht. Bedingung hierfür ist ein monatlicher Geldeingang von mindestens 700 € oder du bist unter 28 Jahre. Allerdings kann es vorkommen, dass lokale Banken zusätzliche Gebühren für das Abheben von Bargeld erheben, unabhängig von der Karte / deiner Bank. Unsere Erfahrungen variieren: In Bolivien konnten wir immer kostenfrei abheben, während in Peru nur bestimmte Automaten gebührenfrei waren und in Chile fast immer eine Gebühr anfiel. In solchen Fällen versuchen wir, so viel wie möglich mit Karte zu zahlen.
Neben der DKB Visa Debitkarte haben wir noch die kostenlose Reisekreditkarte der Bank Norwegian dabei. Auch wenn eine Debitkarte meist ausreicht gibt uns eine „echte“ Kreditkarte zusätzliche Flexibilität bei unvorhergesehenen Ausgaben wir medizinischen Kosten oder Werkstattrechnungen.
Tipp: Hast du noch keine Kreditkarte, so beantrage diese bevor du deinen Job kündigst. Ohne feste Anstellung beziehungsweise ohne festes Einkommen ist es schwierig einen Kreditkartenvertrag abzuschließen.
Dokumente und Unterlagen digitalisieren
Es ist ratsam, alle wichtigen Dokumente vor der Reise zu digitalisieren. Dazu gehören Unterlagen wie Krankenversicherung, Steuerdokumente und auch der Reisepass sowie der KFZ-Brief. So hast du jederzeit Zugriff auf die benötigten Informationen, auch wenn du unterwegs bist. Zudem haben wir alle wichtigen Dokumente bei meinen Eltern gelagert, dass sie falls nötig Zugriff auf die Unterlagen haben.
Vollmachten
Auch wenn es kein angenehmes Thema ist, solltest du dir vor der Reise Gedanken darüber machen, wer im Falle eines Unfalls oder einer Krankheit für dich entscheiden kann. Mit einer Vollmacht kannst du regeln, dass dein Partner oder eine andere Person deines Vertrauens das Recht auf Informationen und Entscheidungen hat, z.B. wenn du im Krankenhaus liegst. Das Bundesministerium für Justiz bietet Vorlagen für solche Vollmachten an.
Es ist ebenfalls sinnvoll, eine Vollmacht für Banken und Behörden zu erteilen, um im Notfall flexibel zu sein. Falls du beispielsweise deine Kreditkarte verlierst und eine neue benötigst, kann eine bevollmächtigte Person in deinem Heimatland diese für dich beantragen. Banken bieten oft spezielle Formulare für solche Vollmachten an, und es ist einfacher, diese auszufüllen, als sich auf eine allgemeine Generalvollmacht zu verlassen.
Fazit: mit diesen Tipps bist du bestens gerüstet
Eine Langzeitreise ist eine aufregende und lebensverändernde Erfahrung, die jedoch auch eine sorgfältige Vorbereitungerfordert. Rückblickend könenn wir empfehlen, wirklich frühzeitig zu beginnen. Mit einer durchdachten Planung und der rechtzeitigen Erledigung aller anstehenden Aufgaben lässt es sich viel entspannter ins Abenteuer starten. Viel Erfolg bei deiner Planung!
Falls du mit deinem eigenen Wohnmobil auf einem anderen Konzinent unterwegs sein möchtest, dann schau doch mal in unseren Beiträgen zum Thema Camper verschiffen und dem Ablauf und unseren Erfahrungen mit Caravan Shippers vorbei.